Jedes unternehmerische Vorhaben und jede technologische und wirtschaftliche Innovation ist mit Risiken verbunden. Manche davon sind kalkulierbar, andere unvorhersehbar. Einige sind häufig, aber verkraftbar, während andere das Potenzial haben, die Existenz Ihres Unternehmens zu gefährden.
Die entscheidende Frage für jeden Unternehmer lautet daher: Welche dieser Risiken trägt man selbst und welche lagert man sinnvollerweise aus?
Eine Form der “Auslagerung” ist dabei Versicherung. Und unter den verschiedenen Versicherungsarten stellt sich die Betriebshaftpflichtversicherung (BHV) als die grundlegendste dar, die wirklich alle Unternehmen, egal welcher Branche, etwas angeht. Denn sie konzentriert sich auf eine der fundamentalsten und potenziell teuersten Risikoarten: Schäden, die das versicherte Unternehmen bei Dritten – egal ob Kunden, oder nicht – verursacht.
Unser folgender Leitfaden konzentriert sich auf den Kern der BHV: Er erklärt, was “Betriebshaftpflicht” bedeutet und wie die Betriebshaftpflichtversicherung funktioniert, welche Risiken sie abdeckt, und wie Sie wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen für Ihr Unternehmen in Bezug auf die BHV als Teil Ihres Risikomanagements, sowie in Bezug auf Versicherungsumfang und Versicherungssummen zu treffen. Zudem stellen wir einige, regelmäßig auf Basis bestimmter Geschäftsmodelle zusätzlich infrage kommende Erweiterungen der Betriebshaftpflichtversicherung vor.
Die Betriebshaftpflicht ist ein Instrument zum Transfer von Haftungsrisiken. Ihre Funktion ist es, die finanziellen Folgen von Schäden zu übernehmen, die durch Ihre betriebliche Tätigkeit bei Dritten (Kunden, Lieferanten, Besuchern aber auch vollkommen Fremden) entstehen.
Die Leistung ist dabei zweigeteilt:
Diese zweite Funktion ist ein oft unterschätzter wirtschaftlicher Vorteil, da sie erhebliche Rechtsverfolgungskosten einsparen kann. Mehr zum Thema der Versicherung von Rechtskosten im Allgemeinen lesen Sie auch in unserem entsprechenden Artikel dazu.
Weitere Details zur grundsätzlichen Funktionsweise der BHV finden Sie auf unserer Übersichtsseite: Betriebshaftpflichtversicherung.
Eine gesetzliche Pflicht zum Abschluss einer Betriebshaftpflichtversicherung besteht in Deutschland nur für wenige, spezifische Branchen (z.B. Ärzte, Anwälte, Architekten). Für die meisten Unternehmen ist eine BHV dagegen nicht gesetzlich verpflichtend abzuschließen. Schaut man dagegen aus der wirtschaftlichen Perspektive auf das Thema, dann ist die BHV jedoch aus zwei anderen Gründen eine faktische Notwendigkeit:
Die Betriebshaftpflichtversicherung deckt grundsätzlich drei Arten von Schäden ab, wobei die Deckung für Vermögensschäden eine wichtige Besonderheit aufweist:
Für das Risiko reiner Vermögensschäden ist eine separate Vermögensschadenhaftpflicht (VSH) erforderlich.
Den genauen Unterschied erläutern wir in unserem Artikel über reine Vermögensschäden und Vermögensfolgeschäden.
Die Versicherungsbedingungen für die Betriebshaftpflicht orientieren sich in Deutschland an einem Standardwerk des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dieses bietet einen soliden Grundschutz, der als gemeinsamer Nenner für alle Branchen dient.
Für spezifische Unternehmensrisiken in vielen Branchen ist dieser Grundschutz jedoch nicht ausreichend. Deshalb ist die BHV modular aufgebaut: Der Standardschutz wird durch gezielte Deckungsbausteine erweitert, die exakt auf das jeweilige Geschäftsmodell zugeschnitten sind.
Neben einer beachtlichen Zahl von eher selten vereinbarten und oft sehr speziellen Deckungserweiterungen, sind als die drei häufigsten zusätzlichen Bausteine erwähnenswert:
Die Festlegung der Versicherungssumme ist keine pauschale Entscheidung, sondern ein zentraler Teil Ihres Risikomanagements. Es geht um eine bewusste Abwägung zwischen Prämie und maximalem Schaden, den Ihr Unternehmen im Ernstfall selbst tragen könnte oder wollte.
Orientieren Sie Ihre Entscheidung an folgenden Punkten:
Ein reiner Preisvergleich ist bei komplexen Risiken irreführend. Die günstigste Police kann sich im Schadensfall durch Leistungsausschlüsse als die teuerste herausstellen. Der richtige Ansatz ist eine bedingungsbasierte Analyse, die exakt auf Ihr Geschäftsmodell zugeschnitten ist.
Dies beinhaltet auch die Prüfung, ob spezielle Haftpflichtlösungen als Erweiterung notwendig sind:
Eine durchdachte Betriebshaftpflicht ist kein reiner Kostenblock, sondern ein aktives Instrument Ihres unternehmerischen Risikomanagements. Sie ermöglicht es Ihnen, existenzgefährdende Risiken kalkulierbar zu machen und auszulagern.
Dadurch sichern Sie nicht nur Ihr Unternehmensvermögen, sondern schaffen auch die vertragliche Grundlage für das Geschäft mit anspruchsvollen Kunden und Partnern.
In den meisten Fällen wird eine Standardlösung Ihrem individuellen Risiko nicht gerecht. Unser Analyseprozess ist darauf ausgelegt, die spezifischen Haftungspotenziale Ihres Geschäftsmodells zu erfassen und darauf basierend die passenden Versicherungskonzepte zu vergleichen.
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